Einen Blödsinn habe ich gemacht, indem ich zu früh bei der städtischen Abstimmung zur Industriestrasse auf FB mit einer Andeutung jubelte. Dafür erhielt ich zu Recht einen Verweis. Was die Medien jedoch daraus machten, ist sonderbar. Hier veröffentliche ich einen offenen Brief an 20minuten-Luzern
Sehr geehrte Redaktion
Nach dem ersten Artikel (26.9.2012) mit dem Fehler “Stimmenzähler liess Resultate durchblicken” und dem damaligen Aufscheuchen von nationalen Strafnormen allgemeiner Amtsgeheimnisverletzungen, die Haftstrafen nach sich ziehen, folgt heute (9.11.2012) nun der reis-serische Artikel von Frau Reis mit dem Titel „Urnenbüro-Mitglied Federer droht Strafverfolgung“. Mein Blödsinn war nicht einmal auf dem Niveau einer Busse - ein Verweis ist weniger als eine Busse. Das Strafmass bestimmte der Stadtrat und dieser leitet einen Bericht an den Staatsanwaltschaft weiter, wie von ihr gewünscht. Anstatt Verrat von Resultaten (20minuten), Teilresultate (Neue LZ 27.9.2012), ist es nur noch “Andeutungen” - auch dies und nur dies steht im Rechtsspruch. Anstatt diese Sachverhalte aufzunehmen und den ersten 20minuten-Beitrag zu korrigieren, spekuliert 20minuten munter weitere Strafmassnahmen hinzu. 20minuten spielt damit Richter und Ankläger.
Erstaunlich, welch Blödsinn der heutige Journalismus alles produziert. Ich war euch lange wohlgesinnt, auch weil ich 20minuten als Alternative zur Neuen LZ meinte zu erkennen. Nun hat sich das geändert. Oder kann mir die Redaktion erklären, was dieser Journalismus soll? Oder kann es Frau Reis?
Freundliche Grüsse
Philipp Federer
PS: Der Titel der städtischen Medienmitteilung hiess “Andeutung von Abstimmungstrends: Verweis für Urnenbüromitglied.” Diese Medienmitteilung ist bei der Homepage der Stadt einsehbar.