Für einmal schreibe ich eine Empfehlung. „Reportagen“ erscheint sechs Mal pro Jahr und berichtet wahre Geschichten aus der Welt. Die Recherchen sind sorgfältig ausgeführt, die Geschichten packend erzählt. Reportagen ist in guten Buchhandlungen und an ausgewählten Kiosken erhältlich – selbstverständlich auch im Abonnement.
Aus der Fülle bisheriger Artikel hebe ich gerne drei hervor.
- Sackstark ist der Artikel, „Der Mörder als Pfleger“, eine Reportage über Demenzkranke in US-Amerikanischen Gefängnissen. Die Zahl alter Gefangenen und insbesondere unter ihnen die Zahl der Demenzkranken stieg und steigt weiterhin stark an. Wenn Gefangene für demente Gefangene sorgen, so sind dies genau die Geschichten, die uns Neues erschliessen können und die die Probleme unserer Zeit genau benennen.
- „Ehefrau für eine Stunde“ schildert den Umgang mit der Prostitution in islamischen Ländern. Der Artikel erklärt plausibel, wie in Iran die Doppelmoral gelebt wird trotz eigentlichem Prostitutionsverbot.
- Warum hat Obama mit seiner Klimapolitik keinen Erfolg? Warum scheitern regelmässig die Klimakonferenzen und der UN-Klimagipfel mit verbindlichen Klimazielen? Antworten dazu liefert der Artikel „Gekaufte Wahrheit“. Die Ölindustrie hat ihre Lobbyorganisationen, streut Zweifel, die wieder von Lobbyorganisationen verbreitet werden. Und was in den Vereinigten Staaten Blühten treibt, kommt früher oder später in Europa an, sei es durch die Zeitschrift Bild oder durch einen gekauften SPD-Umweltsenator. Die Klimalügen/ CO2-Lügen sind im Artikel in ihrer Genese aufgezeigt, ebenso ihre Verbreitungskanäle und Verbreitungsstrategien. Im Nachhinein staune ich nicht mehr, dass selbst Grossstadträte in Luzern die Klimalüge öffentlich vertraten.
Wer gerne wahre Geschichten liest und wer informationshungrig ist, wird Reportagen verschlingen. Das Magazin des Tages-Anzeigers kann er getrost beiseite legen. Dieses wirkt im Vergleich zu Reportagen fade, unkritisch und modisch anbiedernd. Reportagen bietet da eindeutig mehr.