Buchtip: Rohstoff – Das gefährlichste Geschäft der Schweiz zeichnet ein so umfassend wie detailliertes Bild einer mächtigen Branche, die zu den grössten Globalisierungsgewinnern gehört und deren Geschäfte häufig in riskante Grauzonen führen. Zu Trafigura und ihren Skandalen reichte ich 2007 einen Vorstoss ein. Anbei der Vorstoss, die Vorstossantwort und die kleine Debatte im Rat. Der SVP-Vertreter wollte mich in die DDR schicken.
Vorstoss: http://www.stadtluzern.ch/dl.php/de/dms-0797a17072385cab03aca5557532deca/SLU-173771-v1.pdf
Antwort: http://www.stadtluzern.ch/dl.php/de/dms-09c11714f11fb195228b13b655687813/SLU-235897-v1.pdf
Debatte im Rat: http://www.stadtluzern.ch/dl.php/de/dms-0ecdfdac6ccfeb94dca370ee50282b23/SLU-796793-v1.pdf
SVP-Vertreter: „Yves Holenweger kann sich ein süffisantes Lächeln nicht verkneifen; er glaubte sich beim Hören in der Volkskammer der DDR, wenn von bösen Kapitalisten, Eignern und Briefkastenfirmen usw. die Rede war. Man befindet sich nun mal einfach in der globalisierten Welt, und da kann man machen und tun, was man will und sich drehen und winden, wie man will, man ist einer der globalisieren Welt. … „
Mein Kommentar: Der SVP-Vertreter Holenweger sprach aus, was die bürgerliche Mehrheit ermöglicht, den Kasinokapitalismus, was ich anhand von Trafigura auch so bezeichnete. „Da kann man machen und tun, was man will …“. Genau dies tat Trafigura. Auch hierzu hat das Buch viele Hinweise: Originale Emailzitate zur Katastrophe in Abidjan, Steuerminimierungs-strategien der Rohstoffhändler, eine Liste von 40 Trafigura Präsenzen in Steueroasen, das Unterlaufen mit steuerfreien Erträgen und den Verlust für die Rohstoffländer. Die Schweiz verweigert die Transparenz der Zahlungen und fördert damit den Abfluss der Gelder aus den Rohstoffländern und die Korruption. Das Geldwäschereigesetz wird nicht auf die Rohstoffhändler angewandt, obschon dies im Gesetz erwähnt ist. Glencore erreichte dies mit Drohungen! (S. 391)