Luzern hat grosse Pläne. Ein neues Sportstadion muss her, neue Messehallen sollen gebaut werden und kürzlich wurde ein Projekt für ein Musiktheater der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Und all diese Bauten sollen von privaten Investoren gebaut werden. Dafür erhalten sie von der Stadt wie im Fall der geplanten Messehallen ein Gratisbaurecht. “Geplant ist”, sagt denn auch der städtische Finanzdirektor Franz Müller gegenüber der NLZ, “ein Public-Private-Partnership-Projekt, wie die Stadt in letzter Zeit oft erfolgreich anwendete.”
Doch bei welchen Projekten, fragt sich der schüchterne Leser, wurde das System der Public-Private-Partnership von der Stadt Luzern bisher erfolgreich anwewandt? Etwa beim KKL? Sicher nicht, denn das KKL kam die Luzerner viel kostspieliger zu stehen, als ursprünglich geplant. 94 Millionen Franken sollte die Stadt gemäss Abstimmungsbroschüre aus dem Jahre 1994 für den 200-Millionen-Bau berappen. Der jährliche Betriebsbeitrag der Stadt wurde damals auf 2.3 Millionen festgelegt. Tatsache ist, dass das Stadtparlament im Juni 2001 zusätzliche 11 Millionen Franken für “gebundene Mehrkosten” bewilligte und vor vier Jahren zusätzliche 18 Millionen Franken nachschiessen musste, damit die Betriebsgesellschaft nicht wegen mangelnder Liquidität beim Konkursamt die Bilanz hinterlegen musste. Und der von den Planern des KKL errechnete jährliche städtische Betriebsbeitrag musste zuerst von 2.3 Millionen Franken auf über drei Millionen und 2003 auf über vier Millionen Franken angehoben werden. Soviel zu den guten Erfahrungen von Finanzdirektor Franz Müller mit dem System der Public-Private-Partnership.