Südzubringer-Initiative: Markus Mächler vertritt Interessen, die er nicht deklariert und für die er bezahlt ist
Markus Mächler weibelt für den Südzubringer, den Bypass und das Agglomerationsprogramm. Er trat beim Podium in der Schüür auf, redet im Ratssaal, lächelt von Inseraten, tritt als Referent auf, vernetzt die Strassenbaulobby und schwört seine Partei auf Kurs, wenn es sein muss mit leichtem Fraktionsdruck. Die Umtriebe des Politikers Mächlers sind vielfältig. Der CVP-Grossstadtrat war langjähriger Fraktionspräsident, ist Präsident der Städtischen Verkehrskommission, sitzt zudem in der Baukommission, ist Vizepräsident des TCS Sektion Waldstätte und hat weitere Mandate.
Warum weibelt Markus Mächler für den Südzubringer und den Bypass?
In der Verkehrskommission lernte ich ihn als Architekt kennen. Im Rat sprach er als Architekt und Raumplaner. Jedoch kaum jemand weiss, Markus Mächler hat eine Teilzeitanstellung als Gebietsmanager Raumentwicklung bei der kantonalen Dienststelle rawi (Raumentwicklung Wirtschaftsförderung und Geoinformation). Er gehört der Projektleitung/ Kerngruppe an, die diesen Frühling alle Parlamentspolitiker mit 430! Seiten Propagandamaterial zum Agglomerationsprogramm versorgten. Im Funktionsdiagramm wird Mächler zusätzlich als Kommunikation-Schaltfläche zwischen Projektleitung und der Bevölkerung, Parteien, Verbänden, Interessengruppen, etc. geführt. Eigentlich firmiert Mächler als bezahlter PR-Berater. Er verbreitete im Solde des Kantons die strassenbaulastigen Projekte Südzubringer und Bypass und tituliert sie immer wieder als öV-Massnahmen.
Viele Hüte und kaum Transparenz
Die Verstrickungen Mächlers mit seinen vielen Hüten thematisiert die Presse bisher nicht. Mächler kommuniziert sie auch aktuell nicht. Auf dem Schüürpodium wird Mächler als selbständiger Architekt begrüsst, in den Inseraten und auf der Homepage als Politiker und selbst im Ratsbetrieb ist er aktiver Fraktionsredner zu Baufragen. Für viele Kleinigkeiten treten Politiker in den Ausstand, zum Beispiel für einen Anteilschein der Schwimmbadge-nossenschaft. Mächler jedoch redet als Angestellter und Kommunikationsverantwortlicher zu riesigen Strassenbauvorhaben – von Transparenz und Ausstandszurückhaltung keine Spur.
Fazit:
Dies ist nicht der erste Fall. Schon bei der Seetalplatzabstimmung waren die aktivsten Abstimmungspromotoren ein angestellter Gebietsmanager und sein Präsident. Sie machten mit Steuergeldern Abstimmungspropaganda. Diese Verstrickungen schaden der Demokratie. Wir benötigen dringendst mehr Zurückhaltung der Behörden und mehr Transparenz - auch von Herrn Mächler.