Nach 22 Jahren kt. Vorstand – davon 6 Jahre in der Geschäftsleitung - gebe ich enttäuscht - jedoch überzeugt - den Rücktritt. Verschiedene Vorkommnisse haben mich zu diesem Schritt bewogen. Das aktuelle Verhalten der Wahlgruppe war noch der Schlusspunkt eines symptomatischen negativen Verhaltens mir gegenüber. Weil ich kein Masochist bin und ich die Hoffnung auf Besserung aufgegeben habe, trete ich nun aus.
Konfliktscheue Grüne mit wenig Toleranz zu Minderheitsmeinungen
Seit langem erfuhr ich uns als kleinkariert und als blosser Wahlverein, der intern andere Meinungen schlecht verträgt. Angefangen hat alles mit der Schulpolitik, als die Grünen die Haltung des Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverbands zum Sprachmodell 3/7 statt 3/5 nicht teilten. Schon damals wurde mir eine Benachteiligung der Schüler und Rassimus von C. B. unterschoben, obwohl lerntechnisch 3/7 vorteilhafter ist. Aversionen spürte ich bei folgenden Vorlagen: Allmend, Reusswehr, [ Opera Club gehört auch dazu, Nachtrag P. F.], Schmitte und neu sich schon abzeichnend zur starken Stadtregion. Irgendwie kam ich mir vor, als ob ich einen Gottesdienst mit vorgefassten Meinungen störe und ich der Störenfried sei.
Mobbing oder blosse Schikane
- Warum wird mein Namen für die Öffentlichkeit/ Wahlgruppe von der Präsidentin unterschlagen? – Antwort, o ton, weil ich ein nicht so beliebter bin.
- Warum darf ich vier eigene Powerpoint-Präsentationen zu Grünen Abstimmungen bei der CVP, FDP 2x , Gewerbekammer und VCS zeigen, nur bei den Grünen ist dafür kein Interessen?
- Wie ist zu erklären, dass ich 6,5 Jahre lang nicht in eine ständige parlamentarische Kommission durfte und zweimal „Amtsjüngeren“ den Vortritt lassen musste?
- M. reklamiert, es ist unverständlich, dass ich im kt. Vorstand zur städt. Politik/ Fraktion berichte. Das sei dem städt. Vorstand dreingeredet. Warum soll das so sein?
- Mitglied H. hat mir telefonisch gesagt, wegen mir hätten Grüne kein Interesse an der kantonalen Vorstandsarbeit. Ich bat sie vergeblich Namen zu nennen. Das Präsidium wusste von solchen Vorkommnissen nichts.
- Für den Ständeratswahlkampf meldete ich mich fristgerecht bis Ende April, R.M. und K.M. nicht. Eine offizielle Rückmeldung erhielt ich von der Stadt, aber nicht von der Wahlgruppe. Die Wahlgruppe fragte meinen Studienkollege Jules Rampini an für den Nationalrat zu kandidieren. Warum wird Jules mir vorgezogen? Weil er am Napf wohnt? Mein Potenzial auf der Landschaft (mehrere Referenden, Initiativen, Präsidien Ortsgruppe/ T-10 Komitee), meine (zu) starke Medienpräsenz, mein Einsatz für die Partei zählen einfach nichts. Nochmals ein Tiefschlag.
- Zur Kulturliste der Grünen, [die ich mit D. R. versuchte zu organisieren und die 5 Kandidierende enthielt, torpedierte das Mitglied H. R. erfolgreich; Nachtrag P. F.], sage ich nur noch das Folgende. Mit mir – wie meistens - war ein grüner Parlamentarier an der lustigen und beachtlichen Kulturdemo vor ein paar Monaten. Irgendwie ist der fehlende Basisbezug ein Spiegelbild der Statutenänderung. Der Bewegungscharakter wurde gestrichen.
Ohne mich kann jetzt im kt. Vorstand getagt werden. Ich muss mir keine Vorwürfe mehr gefallen lassen. Eigentlich ein Befreiungsschlag – Ja, endlich! (Vor vier Monaten abgeschickt, jetzt veröffentlich)